Lage: Ca. 1 km östlich des Besucherzentrums der KZ-Gedenkstätte Dachau, Hans-Boeckler-Straße


Ehemaliger „Kräutergarten“

In östlicher Richtung an die KZ-Gedenkstätte Dachau angrenzend, befindet sich das Gelände des ehemaligen Kräutergartens. 1938 mussten KZ-Häftlinge hier eine große Kräutergartenanlage, die sogenannte Plantage errichten. Der Anbau einheimischer Kräuter war beim Reichsführer SS Heinrich Himmler auf besonderes Interesse gestoßen. Deutschland sollte von der Einfuhr ausländischer Medikamente und Gewürze unabhängig gemacht werden. Mit Drohungen und Schlägen trieben SS-Posten die KZ-Häftlinge zur Arbeit auf dem großen Freigelände an, willkürlich wurden Häftlinge „auf der Flucht erschossen“. Die SS hatte in der Anlage auch einen Laden eingerichtet, um Produkte der „Plantage“ an die Bewohner aus Dachau und den Nachbargemeinden zu verkaufen. Einzelnen Häftlingen gelang es, hier heimlich Kontakt zur Zivilbevölkerung aufzunehmen. Heute befinden sich dort die baulichen Überreste von drei Gewächshäusern sowie mehrere Gebäude aus der Zeit des KZ Dachau.